Situation

Unsere Projektregion Kankada ist eine der entlegenen Regionen Nepals.
Die Menschen hier haben so gut wie keinen Zugang zu medizinischer Versorgung, kaum Bildung und somit auch kaum Wissen über Hygienemaßnahmen und Gesundheitsvorsorge. Es fehlt ihnen meist das nötige Geld für die medizinische Behandlung und die Wege zum nächsten Arzt sind sehr weit und strapaziös. So ist z.B. die nächstgelegene Gesundheitsstation über 5 Stunden Fußmarsch entfernt, das nächste Krankenhaus fast 60 km.
Noch sterben die Menschen hier durch mangelnde Hygiene und fehlende medizinische Versorgung an vergleichsweise harmlosen Erkrankungen wie Grippe, Durchfall oder an den Folgen von Alltagsverletzungen und Verbrennungen. So gut wie niemand in Silinge ist geimpft - elementarste medizinische Grundversorgungen fehlen hier noch. Auch könnten viele Todesfälle während der Schwangerschaft, der Geburt und unter den Neugeborenen durch Bildung, Gesundheitsaufklärung und dem Zugang zu medizinischer Versorgung verhindert werden.

 

Große Schritte und Gesundheitsreformen, die in der Praxis noch Mängel haben:
Anfang 2008 entschied sich Nepals Regierung für weitreichende Reformen in der Gesundheitspolitik. Realität ist aber, dass das nepalesische Gesundheitswesen extrem unterfinanziert ist. Die staatlichen Bemühungen konzentrieren sich deshalb auf eine kostenfreie Basisversorgung in den jeweiligen Gesundheitsstationen. Krankenversicherungen gibt es in Nepal nicht.
Wie sieht das in der Praxis aus:
Die Anzahl der benötigten Gesundheitsstationen ist noch viel zu gering. Viele entlegene Gebiete sind gar nicht versorgt oder vorhandene Stationen nur mangelhaft besetzt. Zudem ist das wenige medizinische Personal oft handlungsunfähig, da es aufgrund der fehlenden Infrastruktur regelmäßig zu Versorgungsschwierigkeiten mit Medikamenten kommt. Auch unsere Projektregion Kankada hofft seit Jahren auf eine Gesundheitsstation. Noch heißt es für die Erkrankten, (zu) weite und zum Teil (zu) schwierige Wege bis zum nächstmöglichen Arzt oder zur nächstgelegenen Station auf sich zu nehmen. Nicht selten sterben sie mangels Transportmöglichkeiten und fehlender Straßen.

  

Durch die Abgeschiedenheit vieler Regionen, das fehlende Wissen der Menschen sowie die zu weiten Wege zu den wenigen Gesundheitsstationen können die meisten nicht einmal die kostenfreie Basisversorgung durch die Gesundheitshelfer in den Stationen nutzen.
Eine über diese Basisversorgung hinausgehende ärztliche Untersuchung, weiterführende Medikamente und aufwändigere Behandlungen, d.h. die eigentlichen Kosten, müssen weiterhin alleinig vom Patienten getragen werden: Für die meisten Menschen ein unlösbares finanzielles Problem.
Nepals Regierung bemüht sich um die flächendeckende Umsetzung ihrer Reformen - neue Wege, die Zeit brauchen. Wie lange weiß niemand.

 

Noch haben Ärzte und Krankenhäuser in ländlichen Regionen riesige Einzugsgebiete. Die Zahlen sprechen für sich - in Industriestaaten wie Deutschland kommt auf 400 Menschen ein Arzt. In Nepals entlegenen Regionen sind es 9.000 bis 15.000 Menschen. In Kankada, unserem Projektgebiet, existiert keinerlei ärztliche Versorgung.
 

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